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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 52

1911 - Leipzig : Freytag
52 Fig. 18. Indianerfamilie. (Nach einer Photographie der Detroit Photographic Co.) Mulatten, diejenigen von Weißen und Indianern als Mestizen und die Nach- kommen der Südeuropäer als Kreolen. I. Nordamerika. Nordamerika gliedert sich in die Arktische Inselwelt, das Britische Nordamerika, die Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. 1. Die Arktischen Inseln. Unter den Arktischen Inseln ist nur die Insel Grönland, die größte Insel der Erde, genauer bekannt. Sie ist von den Normannen entdeckt worden und hat ihren Namen von dem grünen Lande bekommen, das sich an der Südküste im Sommer dem Auge darbietet, während fast das ganze Innere dick unter Eis begraben ist. Auf der Ostseite erhebt sich ein hohes Gebirge, von dem sich die Gletschermassen als sogenanntes Inlandeis über die ganze Insel verbreiten. Da wo die Gletscher in die Fjorde oder in das Meer hinabreichen, wird das Eis von dem schwereren Wasser emporgetrieben, bricht in großen Stücken ab und bildet gewaltige Eis- berge, die ins Meer hinaustreiben, weit unter den Wasserspiegel reichen und deshalb den Schiffen oft gefähr lieh werden. Die Ostküste ist fast fortwährend durch Eis versperrt; nur die West- und Süd- küste sind bewohnt, und zwar von Eskimos, einem Volke mongolischer Abstammung. Sie wohnen teilweise in Schneehütten und sind fast ausnahmslos auf den Ertrag des Fischfanges und der Seehundsjagd angewiesen, die sie mit großer Geschicklichkeit betreiben. Ihre Kleidung besteht aus Seehundsfellen, lhie Nahrung größtenteils

2. Teil 3 - S. 54

1911 - Leipzig : Freytag
54 Prärien an. In den Wäldern halten sich noch viele Tiere auf, die wegen ihres Pelzes gejagt werden, namentlich Bären- und Marderarten, und an den Gewässern stellte man dem Biber nach. Außerdem hat das Land große Bodenschätze an Kohlen und Kupfererzen. Die fast fortwährend durch Eis mit dem Lande verbundenen Inseln sind un- bewohnt. Bei der Halbinsel Boothia (sprich: bûsja) Felix hat man den magnetischen Nordpol der Erde gefanden. 5. Politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Politisch gehörte früher bis zum Siebenjährigen Kriege das ganze Gebiet zu Frankreich und aus diesem Grunde ist auch ein großer Teil der Bewohner französischer Abkunft. Seitdem sind infolge der britischen Besitzergreifung viele Engländer und Irländer ein- gewandert. Der Verkehr ist von Natur schon durch große Schiffahrtlinien gegeben, die sich vom Atlantischen Ozean 3000 km weit in das Seengebiet erstrecken. Außerdem hat man mehrere Bahnen, darunter die sogenannte Kanadische Pazifikbahn, quer durch das ganze Land hindurch angelegt, so daß die Ansiedlung allmählich nach dem Pazifischen Ozean vordringen kann. a) Im Gebiete des Winnipegsees findet sich viel Holz, in dem fruchtbaren Ackerbaudistrikt von Manitoba (ô) neuerdings auch ungemein viel Weizen. b) In Kanada (kánada), dem weitaus wichtigsten Teile der britischen noidamerikanischen Besitzungen, liegt die Hauptstadt Quebec (sprich: Quibéck) in schöner Umgebung am St. Lorenzstrom. Wichtiger ist Montreal (sprich: montriôl), der Hauptplatzr- für den Eisenbahn- und Schiffsverkehr, blühend durch Industrie und die immer mehr steigende Ausfuhr von Weizen, Obst und Fleisch. c) Die nordwestlichen Territorien sind neuerdings durch die Goldfunde am Klondikefluß aufgeblüht. d) Zum britischen Gebiete gehört auch die Insel Neufundland, vor der sich eine ungemein fischreiche Bank mit ergiebigem Stockfischfange ausdehnt. Auf der Insel Neuschottland liegt der Kriegshafen Halifax (hälefäx). der deshalb große Bedeutung hat, weil er beständig eisfrei ist. In dieser Gegend enden auch die von Europa herübergelegten Transatlantischen Kabel. 3. Die Vereinigten Staaten von Amerika (die Union). 1. Weltstellung. Die Union nennt sich die „Vereinigten Staaten von Amerika" und deutet dadurch an, daß sie die Führung von ganz Amerika gegenüber Europa übernehmen will. Durch ihre Lage zwischen den beiden großen Weltmeeren und durch ihre Erstreckung vom Tiefland bis zum Hochgebirge haben die Vereinigten Staaten-einen großen Vorzug und einen ungemein reichen Anteil an allen Bodenschätzen und Bodenarten. Seit 1783 ist das Land unabhängig; es hat sich seitdem vom 0. her allmählich über den ganzen Kontinent hin aus- gebreitet. 2. Bevölkerung. Die eingeborene indianische Bevölkerung ist vollständig zurückgedrängt oder aufgesogen worden und aus den europäischen, afrikanischen und amerikanischen Bestandteilen der Bevölkerung hat sich eine neue selb- ständige Nation, ja beinahe eine neue Rasse, die Yankees (sprich: jänkis), ent- wickelt. Mit großer Tatkraft und Unternehmungslust hat sie das Land urbar

3. Teil 3 - S. 56

1911 - Leipzig : Freytag
56 lande hat. Die Stadt New-York ist mit 472 Millionen Einwohner die zweitgrößte Stadt und nächst London der wichtigste Handelsplatz der Erde. Sie liegt auf einet Insel und dehnt sich mit ihren Nebenorten weit auf beide Seiten des Hudsonflusses aus. Durch einen Kanal ist sie jetzt mit den Kanadischen Seen und mit dem Gebiete des Lorenzstromes verbunden. Wegen ihrer Lage zu Europa wird sie sehr viel von Auswanderern als Landungsplatz gewählt. An der Verbindung des Hudsons mit dem Eriesee liegt Buffalo (sprich: Böffälo); es ist besonders als Ausfuhrort für Getreide und Holz in der letzten Zeit sehr gewachsen. Jenseits des Alleghaniegebirges hegt der ursprünglich von den Quäkern, einer religiösen Sekte, besiedelte Staat Pennsylvanien, in dem sehr viel Deutsche wohnen. Hier sind die wichtigsten Kohlen- und Eisenlager, außerdem hat man viele Petroleum quellen erbohrt und infolgedessen ist Pennsylvanien ein großartiger Industriebeziik geworden. Die Hauptstadt Philadelphia (d. i. Bruderliebe) am Delaware (sprich: délâuâr) ist die größte Fabrikstadt der Union Fig. 21. Baumwollernte auf Siid-Karolina. (Nach einer Photographie von Dr. Oppeln in Bremen.) und das am Ohio (sprich : oheîo) gelegene Pittsburg ist ebenfalls ein Hauptort des Großgewerbes, besonders der Metallwarenfabrikation, geworden. In dem New-York benachbarten Staate New Jersey (sprich: dschörse) haben viele deutsche Fabriken ihre Zweiganstalten gegründet, Südwärts weicht das Gebirge von der Küste zurück, das Land wird heißer und eignet sich mehr zur Anlage von Baumwollen-, Mais-, Tabak- und Zuckerrohr- pflanzungen und deshalb wird das Industriegebiet hier durch einen Ackerbaubezirk abgelöst. In der nach der englischen Königin Maria benannten tabakreichen Land- schaft Maryland (sprich: mêrilând) Hegt die Stadt Baltimore (bôltimohr) an einer tiefen Meeresbucht, der Chesapeakebai (sprich: tschisepik). Wegen ihres guten Hafens ist sie der Ausgangspunkt von Dampferlinien nach Europa und außer- dem hat sie die erste Stelle auf dem Gebiete des Tabakmarktes inne. In dem Staate Kolumbia liegt die nach dem Vorkämpfer der Union, dem

4. Teil 3 - S. 58

1911 - Leipzig : Freytag
58 tereien werden die Tiere zu Tausenden geschlachtet und gehen als Konserven oder in geräuchertem Zustande in die Welt hinaus. ^ Westlich vom Mississippi genügen die Regenmassen nicht mehr für zusammen- hängenden Baumwuchs und deshalb dehnen sich dort große Steppengebiete aus, die aber neuerdings ebenfalls unter den Pflug genommen werden. Die an dem Golf von Mexiko gelegenen Staaten, die sogenannten Golfstaaten, sind wegen ihrer Feuch- tigkeit und Wärme namentlich für den Baumwollenanbau vorzüglich geeignet. 3. Städte. An den Kanadischen Seen, dem Oberen See, dem Michigan- und Huronensee, sind sehr viele Deutsche angesiedelt. In dem Staate Ohio (oheîo) liegt der Hauptplatz der Schweineschlächterei, " der größtenteils vonh Deut- sche ri besiedelte Ort Cincin- nati (spr. : szinszinêti), auch die „Königin des Westens" oder ,,Porkopolis': (kó, d. i. Schweinestadt) genannt. Am Eriesee ist Kleveland (sprich: kliwländ) der wich- tigste Platz. Alle diese werden überragt von Chi- kago (schikâgo), das am Michigansee in Illinois (illenóis) gelegen ist. Es hat Getreide- und Fleisch- handel, ist der Mittelpunkt eines großen Ackerbau- gebietes und bekommt aus den nördlichen Grenzbt;- zirken auch sehr viel Holz. Es ist durch einen Kanal zum Illinoisflusse mit dem Golf von Mexiko und durch einen andern, der den Nia- garafall umgeht, mit der Atlantischen Küste verbunden. Es hat sich deshalb ins Riesenhafte entwickelt und ist der Hauptverkehrsknotenpunkt der ganzen inneren Union. Am Michigansee liegt auch die fast ganz deutsche Stadt Milwaukee (sprich : miluôki). Am oberen Mississippi ist die Stadt Minneapolis-(miniapolisz) St. Paul (d. i. Wasserstadt) sehr schnell angewachsen, weil es die Wasserkraft des Stromes zum Treiben seiner Mühlen benutzen konnte. In der Nähe der Mündung des Missouri in den Mississippi liegt Saint Louis (sprich: szänt lûis), der natürliche Mittelpunkt der Land- und Wasserstraßen der mittleren Union. In den Südstaaten, die meistens nach französischen Namen benannt worden Fig. 23. Yosemitefall im Yosemitetal. (Nach einer Photographie.)

5. Teil 3 - S. 60

1911 - Leipzig : Freytag
60 und die Pazifikbahnen nach dem Atlantischen Ozean. Unter seinen bunt- gemischten Einwohnern befinden sich sehr viele Chinesen. Der Staat Nevada (âda) ist reich an Petroleum, Steinkohlen und Silber; der Staat Kolorado an Gold, Silber und Blei. Das Territorium der Hawaii-Inseln liegt mitten im Großen Ozean. Es ist vulkanischer Natur und hat neben seinen tätigen Vulkanen, dem Mauna Kea (d. i. Weißer Berg) und dem Mauna Loa (d. i. Großer Berg), einen Kratersee, den Kilauea, in dem man früher die Lava in glühendem Zustande auf- und niederwallen sehen konnte. 4. Bedeutung Nordamerikas. Man bezeichnet Nordamerika als das Land Jb'ig. 25. Großer Kañon des Koloradoflusses. (Nach einer Photographie des geographischen Institutes der k. k. Universität in Wien.) der „unbegrenzten Möglichkeiten" und in der Tat sind alle Verhältnisse, sowohl die der Natur als die der menschlichen Tätigkeit, dort in riesen- haftem Maßstabe vertreten. Unermeßlich groß sind die Bodenschätze sowohl an Edelmetallen wie an den Hauptförderern der Kultur: Eisen und Kohlen; unerschöpflich ist auch die Fruchtbarkeit des Bodens in großen Länderstrecken; ins Riesenmaß gehen die Flüsse und Seen, die Wasserfälle, unter denen der des Niagara (niágara) zwischen dem Erie- und Ontariosee der großartigste ist, und die Naturschönheiten des Yellowstonegebietes übertreffen die der Alten Welt an Eigenartigkeit und Großartigkeit. Unermeßlich sind deshalb auch die Erzeugnisse des Bodens und Handel und Industrie sind mit ihrer Hilfe zu solcher Höhe empor-

6. Teil 3 - S. 44

1911 - Leipzig : Freytag
44 2. Klima und Erzeugnisse. Infolge einer kalten Meeresströmung, die Afrika im Sw. bespült, kommen vom Atlantischen Ozean keine Regenwinde, und das Küstengebiet ist deshalb dort sehr trocken. Vom Indischen Ozean her bringen die Winde genügende Feuchtigkeit mit, so daß die Niederschlagshöhe oft tropisch genannt werden kann. Die Südspitze hat ebenso wie Nordafrika ein subtropisches Klima und empfängt ihren Hauptregen im Winter. Bei der ziemlich bedeuten- den Höhenlage des ganzen Gebietes ist die Wärme niedrig genug, um auch den Europäern dauernden Aufenthalt und dauerndes Arbeiten zu ermöglichen. Doch fallen die Niederschläge nicht regelmäßig genug und man kann deshalb nicht regelmäßig auf den Ertrag des Landbaues rechnen. Sobald man mehr Brunnen gegraben hat, werden auch in den trockeneren Gebieten Ackerbau und Viehzucht gut möglich sein, die in den Niederungen der spärlich fließenden Flüsse jetzt schon einen guten Ertrag abwerfen. Die Küstengegenden liefern bereits treff- lichen Wein und in feuchteren Jahren auch viel Weizen, Mais und Südfrüchte. Auf den Steppen ist die Viehzucht seit alters üblich, auf den Weiden gedeiht die Schafzucht, auch züchtet man jetzt den Strauß und die Angoraziege. Große Antilopenherden beleben die Ränder der Steppe. Da der Boden auch große Schätze an Gold und Diamanten, an Kupfererzen und wohl auch an Kohle hat, so hat Südafrika Aussicht,einmal ein stark besiedeltes und reichen Ertrag bringendes Land zu werden, wie es die englische Kapkolonie bereits ist. M 3. Bewohner. Die Bevölkerung besteht zu einem Teil aus hellfarbigen, gelblich- grauen Urbewohnern, den Buschmännern und Hottentotten, zum andern Teil aus Negerstämmen, unter denen'die kräftigen Kaffern, besonders die Zulukaffern, den größten Einfluß ausüben. Die Buschmänner sind klein, infolge der ausdörrenden Hitze hager, und leben von der Jagd. Sie wohnen kümmerlich in Buschhütten und haben daher ihren Namen. Die Hottentotten sind bereits Viehzüchter ge- worden und haben oberflächlich etwas Zivilisation angenommen. Den Negern nahe verwandt sind die Herero (ô) und die Ovambo (á) im W. der Kalahari. Eine große Zahl von Europäern ist eingewandert. Ursprünglich gehörte das Land den Holländern. Die niederländischen Ansiedler bezeichnet man als Buren, d. i. Bauern. A. Den größten und wichtigsten Besitz haben die Engländer. a) Das Kapland ist fast vollständig europäisiert. Europäische Obst- und Ge- treidearten gedeihen hier, namentlich in der fruchtbaren Gegend von Port Elizabeth, wo viele Deutsche wohnen. Die Hauptstadt ist der von Seefahrern aller Völker belebte Hafenplatz Kapstadt, am Fuße des Tafelberges gelegen und ein wichtiger Verkehrspunkt für die um das Kap nach Australien und Indien fahrenden Schiffe. Im Innern ist Kimberley (i, leh) als Mittelpunkt großer Diamantenfelder berühmt geworden. b) östlich schließt sich die englische Kolonie Natal (âl) an. Sie ist sehr gut bewässert, fruchtbar und erzeugt namentlich viel Zuckerrohr. Ihren Namen ,,Weihnachtshafen" hat sie daher, weil sie von Vasco da Gama am Weih- nachtstage 1497 entdeckt worden ist. Der Hauptort Durban (sprich: Darbn) oder Port Natal ist wichtig als der Ausgangspunkt der in das Innere führenden Eisenbahnen. Die beiden Burenstaaten haben neuerdings ihre Selbständigkeit an die Engländer verloren und bilden jetzt die englischen Besitzungen Oranjekolonie und Transvaal. Erstere hat ihren Namen von dem Oranjeflusse, der nach dem

7. Teil 3 - S. 48

1911 - Leipzig : Freytag
48 zu denen es gehört. Hohe Berge., wie der Cotopaxi (á), der Chimborasso (tschimborásso), der lange Zeit für den höchsten Berg der Erde galt, und der Aconcagua (akonkâgwa), der höchste Berg von Amerika (7000 m hoch), große Hochseen, wie der Titicaca (áca), und Sümpfe verleihen ihm ein eigentümliches Gepräge. Nach S. lösen sich die Kordilleren in einzelne Felseninseln auf. 5. Tiefland. Die große Ebene zwischen den beiden Gebirgszügen ist im N. reich an riesigen Seen, unter denen der Winnipegsee (inni) und die Gruppe der Kanadischen Seen von besonderer Bedeutung sind. Da die beiderseitigen Randgebirge feuchte Regenwinde abhalten, so entwickeln sich die großen Ebenen als Steppengebiete. Man bezeichnet die Steppen in Nordamerika als Prärien (i, d. i. Wiesen), in Südamerika als Llanos (sprich: ljános, Fig. 14) und Pam- pas (Fig. 15), wobei nur die an einigen Stellen parkartig eingestreuten Baum- bestände eine Abwechslung in der Landschaft hervorbringen. 6. Gewässer. Die Bewässerung von Nord- und Südamerika gleicht sich in ganz auffälliger Weise. Dem St. Lorenzstrom entspricht der Amazonenstrom, dem Mississippi der La Plata, dem Nelson (nélsn) oder Saskatschewan der Orinoko (óko) und dem Mackenzie (sprich: Meckénsi) der Magdalenenstrom. Da im W. die Gebirge so nahe an das Meer herantreten, können sich auf der pazi- fischen Seite nur kurze Wildströme entwickeln. Auffallend ist der Unterschied, daß die nördlichen Flüsse als Seenströme, die südlichen als Rinnenströme aus- gebildet sind. Die Flüsse haben eine hervorragende Rolle für den Verkehr, denn sie sind bis weit in das Innere hinein schiffbar, da sie fast nur ebenes Land durchströmen. Der Mississippi ist auf mehr als 30 000 km, der Amazonenstrom sogar auf 40 000 km schiffbar. Der letztere führt in jeder Sekunde 70 000 cbm Wasser ins Meer, viermal so viel wie der Mississippi und dreimal so viel wie der St. Lorenz- strom; sein Flußgebiet umfaßt eine Fläche von 7 Millionen Quadratkilometer, doppelt so viel wie das des Mississippi. (Fig. 16.) 7. Klima. Das Klima des Erdteiles ist nicht so reich anverschiedenheiten Fig. 14. Llanos. (Nach einer^Photographie.)

8. Teil 3 - S. 53

1911 - Leipzig : Freytag
53 aus Speck. Grönland steht unter der Herrschaft der Dänen, die hier eine Reihe von Niederlassungen und Missionstationen haben. Zum Zwecke der wissenschaftlichen Erforschung der Eisverhältnisse und als Ausgangspunkt für die Nordpolarforschung wird Grönland viel von Reisenden aufgesucht. 2. Das Britische Nordamerika. 1. Senkrechte Gliederung. Auf dem Festlande zieht sich von der Bering- straße her der Kordillerenzug auf der Halbinsel Alaska hin. Er wird von Fjorden an der Meeresküste zerrissen und ist trotz seiner hohen Breitenlage nicht so un- wirtlich wie das Binnenland und die Ostküste, weil er von einem warmen Meeres- strom bespült wird. Die höchsten Berge sind der Eliasberg und der Mac Kinley (mäk kinle). Der Nw. von Alaska gehört zu den Vereinigten Staaten, das übrige Gebiet ist bis hinüber zum Atlantischen Ozean britischer Besitz. Einige Gegenden werden ihres großen Goldreichtums wegen besiedelt, obwohl sie nur schwierig zu erreichen sind, vor- nehmlich das Gebiet von Klondike (klóndeik) am Yukonflusse in Britisch- Kolumbia. Auch aus den Gebirgswäldern wird viel Ertrag gewonnen. Die Be- wohner sind teilweise Indianer, teilweise eingewanderte Europäer. Von der Hafenstadt Vancouver (sprich: wänkuwr) geht eine Eisenbahn zum Atlantischen Ozean. 2. Tiefland. Das Tiefland des arktischen Gebietes zieht sich in großem Bogen um die Hudsonbai (hödszn) herum. Es war bis vor kurzem mit Eis bedeckt. Die Gletscher schliffen die aus Urgestein bestehenden Gebirgsmassen ab, so daß kahle Felskuppen überall emporragen, und hinterließen bei ihrem Abschmelzen eine große Zahl von größeren und kleineren Seen, so daß die Landschaft in vielen Beziehungen Finnland ähnelt. 3. Bewässerung. Die größeren Seen reihen sich zu zwei Ketten auf: der Große Bären-, Große Sklaven- und Athabaskasee (athabáskasee) werden durch den Mackenzie (mâckénsi), die Kanadischen Seen, der Obere, Michigan- (mischegön), Huronen-, Erie- (îri) und Ontariosee (ontáreo) durch den St.lorenzstrom entwässert; da die letzteren eine sehr verschiedene Meereshöhe haben, bildet ihr Verbindungs- strom einen fast 50 m hohen Wassersturz, den Niagarafall (niágara). (Fig. 19.) 4. Klima, Pflanzen- und Tierleben. Das Klima ist bedeutend kälter als unter gleicher Breite in Europa, da die eisigen Nordwinde ungehindert in das offene Land hineinbrausen können. Im N. breiten sich deshalb weite Eissteppen aus, die sich nur im Sommer mit Moos und Flechten überziehen. Weiter südlich findet sich sehr viel Wald und an den Waldgürtel schließen sich südlich die großen Fig. 19. Niagarafall. (Nach einer Photographie.)

9. Teil 3 - S. 55

1911 - Leipzig : Freytag
55 gemacht und besiedelt, hat begonnen, die ungemein reichen Bodenschätze auszu- nutzen, und infolgedessen einen Handel und Verkehr entwickeln können, der den der größten europäischen Staaten übertrifft. 3. Staatliche Gliederung. Die Union ist eine Bundesrepublik, die aus 49 Staaten, dem Bundesdistrikt Kolumbia und den drei auswärtigen Territorien Alaska, Portoriko (î) und Hawaii besteht und in ihrer Verfassung der Schweiz ähnlich ist. Ander Spitze steht ein alle vier Jahre neu gewählter Präsident, die Verwaltung wird durch den Kongreß (é), eine Versammlung der von den Staaten gewählten Abgeordneten, ausgeübt. Bezüglich der inneren Verwaltung haben die Staaten vollkommene Selbständigkeit. Als Territorien bezeichnet man solche Ge- biete, die noch dünn bevölkert sind und deshalb unmittelbar unter der Bundes- regierung stehen. a) Die Atlantischen Staaten. 1. Lage und Bodenbeschaffenheit. Die Atlantischen Staaten der Union haben den Vorzug, daß sie am nächsten an Europa liegen, und zwar gerade dem hoch- entwickelten Westeuropa gegenüber. Dazu kommt, daß die Küste im einzelnen vielfach ge- gliedert, an manchen Stellen zu Fjorden aus- gezackt und deshalb reich an Hafenbuch- ten ist. Zwar legen sich die Alleghanies als ein Verkehrshindernis breit vor die Küste, aber ander- seits sammeln sie die Niederschläge an ihren Höhen und geben deshalb einer großen Zahl von Flüssen die nötige Wasserfülle, die deshalb trotz ihrer Kürze doch für die Schiffahrt zu gebrauchen sind. Außerdem birgt der Boden gerade an diesem Gebirge die größten Schätze von Eisen und Kohlen, so daß leicht Industrie ent- wickelt werden konnte. 2. Staatliche Einteilung. Darum sind hier die blühendsten und größten Staaten der Union entstanden, die mit ihrem Handel und ihrer Industrie den ersten Platz nicht nur in Amerika, sondern auch auf der ganzen Erde einnehmen. In dem Staate Massachusetts (mäszätschüszets) ist die Stadt Boston (sprich: bostn) der Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaften, aber auch eine wichtige Handels- und Hafenstadt. Sie gehört zu den ältesten Städten der Union und spielte bereits in dem Unabhängigkeitskriege 1775 eine Rolle. Der Staat New-York (nju jôrk) hat sich besonders deshalb sehr günstig entwickeln können, weil er durch den Hudsonfluß (Fig. 20) eine gute Verbindung mit dem Hinter-

10. Teil 3 - S. 57

1911 - Leipzig : Freytag
57 General Washington (sprich : uóschingtn) benannte, prächtig aufgebaute Haupt- stadt Washington. Hier ist der Wohnsitz des Präsidenten in dem „Weißen Hause" und auf dem Kapitol (ô) versammelt sich die Volksvertretung. In dem Staate Virginia wird sehr viel Tabak gebaut, in Karolina außer Baum- wolle (Fig. 21) auch viel Reis. Das flache, sumpfige Florida (ó) ist stellenweise, mit Wäldern von Gummibäumen bedeckt und wird erst allmählich für den Anbau zugerichtet. b) Die Staaten des Mississippibeckens. 1. Bewässerung. Der Mississippi entspringt in der Nähe des Oberen Sees und durchfließt die ganze Union von N. nach S. Er ist, ebenso wie seine Neben- flüsse, bis hoch in das Quellgebiet schiffbar und bildet deshalb eine ausgezeichnete natürliche Verkehrsstraße. Von 0. und W. strömen ihm von den Gebirgen Fig. 22. Sinterterrassen des Mammutgeisers im Yellowstonepark. (Nach einer Photographie von W. N. Nortan. Geological Survey of U. St. A.) wasserreiche Zuflüsse zu, die er alle schließlich in einer einzigen Stromrinne ver- einigt. Noch länger als der Hauptstrom ist der Missouri. Da das weite Becken der Riesenströme nach N. offen ist, so sind die Winter kalt. Anderseits liegt das Gebiet weit von den Ost- und Westküsten entfernt, so daß es ein binnenländisches Klima hat. Im Sommer bringen heiße Winde aus dem Busen von Mexiko eine drückende Hitze bis weit in die nördlichen Landstriche hinein. 2rwirtschaftliche_verhäitnisse. Das Gebiet zwischen den Alleghanies und dem Mississippi und das mittlere Gebiet des Flusses ist genügend bewässert und sehr fruchtbar. Hier baut^man Mais und Weizen in^so großen Mengen, daß der Ertrag auch noch für einen großen Teil der Alten Welt ausreicht. Da der Mais sich nicht als Brotkorn verwenden läßt, so benutzt man ihn als Mastfutter und deshalb findet sich hier eine riesige Schweinezucht. In großen Schläch-
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